Gehirne sind hoch komplexe Systeme und für Störungen anfällig.(1) Wenn über Zeiträume von mehreren Wochen und länger mentale Zustände auftreten, die Teilnahme am sozialen Leben behindern und sozial auffällig sind sowie die eigene Lebensführung beeinträchtigen und individuellen Leidensdruck erzeugen, gelten mentale Zustände als psychische Störungen.(2) Seit der Jahrtausendwende nehmen psychische Störungen deutlich zu. In
den letzten 10 Jahren haben sich diagnostizierte Fallzahlen in
Deutschland teilweise verdoppelt.(3) Kurze Beobachtungszeiträume über 3 Monate bestätigen 2023 diesen Trend.(4)
Fraglos sind kulturelle Einflüsse an psychischen Störungen beteiligt. Zeitliche Koinzidenzen zur Ausbreitung digitaler Medien lenken Verdacht auf kausale Ursachen. Wissenschaftliche Studien zeigen eher schwache Zusammenhänge und auch widersprüchliche Ergebnisse. Ursachen der Zunahme psychischer Störungen scheinen komplex und nicht monokausal erklärbar zu sein. Fragen nach Ursachen geht dieser Post nach.