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Dienstag, 17. Dezember 2024

Warum schenken? Anmerkungen zur sozialen Institution des Geschenkaustausch

Advent-Arrangement

Weihnachten klopft an der Tür. Seit Wochen zieht Plätzchenduft durch das Haus, das Weihnachtsessen ist bereits geplant und letzte Geschenkvorbereitung laufen. Nachdem sich der letzte Weihnachtspost vor allem mit Brauchtum anlässlich des Weihnachtsfestes befasst hat, schaut dieser Post auf Regeln sozialer Ritualen des Geschenkaustauschs. Themen des Posts sind Rituale, Regeln, soziale Funktionen. Explizit wissen die meisten Menschen vermutlich wenig über in Ritualen des Schenkens geltende Regeln und wenden sie trotzdem an, weil sie es gelernt haben und wissen, dass solche Rituale nicht ignoriert werden dürfen. Ignorieren gilt als Gleichgültigkeit und kann Feindseligkeit provozieren. Das Leben ist einfacher und schöner, wenn Menschen keine Feinde und viele Freunde haben. Hierzu verhelfen Geschenke. Weitere Posts der Weihnachtsserie:

Mittwoch, 5. Juni 2024

Mentale Gesundheit, psychische Störungen, kulturelle Einflüsse, digitale Medien (Update: 06.06.2024)

Gehirne sind hoch komplexe Systeme und für Störungen anfällig.(1) Wenn über Zeiträume von mehreren Wochen und länger mentale Zustände auftreten, die Teilnahme am sozialen Leben behindern und sozial auffällig sind sowie die eigene Lebensführung beeinträchtigen und individuellen Leidensdruck erzeugen, gelten mentale Zustände als psychische Störungen.(2) Seit der Jahrtausendwende nehmen psychische Störungen deutlich zu. In den letzten 10 Jahren haben sich diagnostizierte Fallzahlen in Deutschland teilweise verdoppelt.(3) Kurze Beobachtungszeiträume über 3 Monate bestätigen 2023 diesen Trend.(4)
Fraglos sind kulturelle Einflüsse an psychischen Störungen beteiligt. Zeitliche Koinzidenzen zur Ausbreitung digitaler Medien lenken Verdacht auf kausale Ursachen. Wissenschaftliche Studien zeigen eher schwache Zusammenhänge und auch widersprüchliche Ergebnisse. Ursachen der Zunahme psychischer Störungen scheinen komplex und nicht monokausal erklärbar zu sein. Fragen nach Ursachen geht dieser Post nach.

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Erzählungen kausaler Sinnkonstrukte - Denken 1.0 und Denken 2.0

Quelle: Carl Auer Verlag, Magazin Systemzeit:
Kontingenz - Raum in dem sich Möglichkeiten öffnen
Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon:
Was ist "Kontingenz"?
Dieser Text ist ohne pädagogische oder missionarische Absichten formuliert, die Leser, Zuhörer, Schüler etc. von Standorten abholen wollen, um sie vermeintlich aufzuklären oder zu belehren. Der Autor sieht sich zu Redlichkeit verpflichtet, jedoch nicht zu pädagogischer Aufklärung. Für ungeübte Leser kann dieser Text zugegeben schwierig sein, weil er ohne Konzessionen an Vorkenntnisse von Lesern lediglich Standpunkte von Ansichten des Autors beschreibt. Leser möchte er zu eigenen Recherchen anregen.
 

Sonntag, 23. Oktober 2022

Vor- und Randbemerkungen zur Postreihe über Evolution von Kultur und Religion (Update: 16.01.2023)

Wachsender Umfang dieses und anderer Posts der Reihe hat zu einem Relaunch motiviert, mit dem der Post umgezogen ist. Mit überarbeitetem und ergänzten Inhalt ist der Post hier verlinkt: Vor- und Randbemerkungen zur Postreihe über Evolution von Kultur und Religion
 

Samstag, 22. Oktober 2022

Beobachtungen, Theorien, Vermutungen zur Evolution von Kultur und Religion - Teil 1: Basale Konzepte (Update: 16.01.2023)

Wachsender Umfang dieses und anderer Posts der Reihe hat zu einem Relaunch motiviert, mit dem dieser Posts in 3 Posts aufgeteilt wurde, die inhaltlich überarbeitet und ergänzt sind. 
 
Der Post Aufstellung der Postreihe Beobachtungen, Theorien, Vermutungen zur Evolution von Kultur und Religion zeigt Übersichten aller veröffentlichten sowie vorgesehener, aber noch nicht veröffentlichter Post.
 
 
 

Sonntag, 27. Februar 2022

Der Gang der Geschichte und ihre Anfänge - Anmerkungen zum Buch 'Anfänge' von David Graeber und David Wengrow

Kulturanthropologe David Graeber (1961-2020) und Prähistoriker David Wengrow (*1972) führen in ihrer Veröffentlichung Anfänge: Eine neue Geschichte der Menschheit zahlreiche Belege gegen religiöse Mythen und wissenschaftliche Narrative kultureller Evolution an, die geopolitische Konstellationen als Stadien linearer evolutionärer Prozesse einer Zivilisationsgeschichte beschreiben.(1,2) Diese narrativen Muster entstanden in der Neuzeit mit der Aufklärung als modellhafte Ideen einer Zivilisationsgeschichte, die Thomas Hobbes (1588-1679) als Fortschritt und John-Jacques Rousseau (1712-1778) als Rückschritt auffassten. Narrative linearer Evolution von Kultur sind noch immer populär. U.a. ist hier Yuval Noah Hararis (*1976) Weltbestseller Sapiens: Eine kurze Geschichte der Menschheit einzuordnen.(3) In Anbetracht neuerer empirischer Befunde archäologischer Forschungen beabsichtigen Graeber und Wengrow, Geschichtsschreibung als große Erzählung zu dekonstruieren und durch Geschichte von unten in Form kontingent verlaufender petites histoires zu ersetzen, die in kein Standardmodell passen.(4) 
 
Nachfolgende Anmerkungen beschränken sich nicht auf Aussagen zu Anfänge; sie beziehen eigene und fremde Gedanken ein.
 

Freitag, 20. März 2020

Architektur von Erinnerung, Wissen, Wahrheit - interdisziplinär betrachtet (Update 02.2022)

 „Wir sind nicht der Herr oder die Herrin unserer neuronalen Prozesse, aber wie wir leben, was wir tun, das wirkt sich auf unsere neuronalen Strukturen aus.“ Dieter Sturma, Philosoph

ITU Pictures: Logo of AI for Good 2018 (CC BY 2.0 DE)
Übersicht kognitiver Verzerrungen
Category model by Buster Benson (CC BY-SA 4.0)
1 Wissen, Wahrheit, Erinnerung
Aktueller und verwandte Artikel sind aufgrund der Beschäftigung mit der eigenen Biographie und ihrer Familie entstanden.(1) Biographie verdichtet Persönlichkeit und Welterfahrungen zu Narrativen. Persönlichkeit bildet sich als Kondensat von Welterfahrung zwischen Interaktionsprozessen der Mikroebene und sozialen Strukturen Makroebene heraus. Mit der Deutung individueller Erfahrungen im Licht unbewusster kollektiver Auffassungen von Realität entsteht Bewusstsein von Individualität eigener Persönlichkeit.
Dieser Post schaut nicht auf individuelle Ausprägungen von Persönlichkeit, sondern er thematisiert generelle Strukturen und Prozesse der Mikroebene, die als Wahrnehmung, Bewusstsein und Persönlichkeit aufgefasst werden.(2) Mit dem Fokus auf Erinnerungen fragt der Post nach kognitiven und sozialen Bedingungen der Entstehung von Biographien und darüber hinaus nach grundsätzlichen Bedingungen der Erkennbarkeit von Welt. Da sich das Themenfeld Erinnerungen mit angrenzenden Themenfeldern überschneidet, ist zunächst zu klären, wie Wissen, Wahrheit, Erinnerung sich aufeinander beziehen, voneinander unterscheiden und gegeneinander abgrenzen.

Der Post-Titel ist inspiriert von Sigrid Sirgudssons Installation Die Architektur der Erinnerung, Osthaus Museum im Kunstquartier Hagen.


Montag, 20. Januar 2020

Evolution, kognitive Revolution und die Folgen - panta rhei (πάντα ῥεῖ), alles fließt (Update 01.01.2025)

Brain Memory - CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll. - Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), 
Sudelbücher

Dieser Anfang 2020 begonnene Post ist nicht als statischer Text angelegt. Er unterliegt einer zu Lebzeiten nicht abschließbaren Dynamik eigener Erkenntnis. Um Veränderungen des Posts zu nachvollziehbarer zu gestalten, ist seit dem 26.11.2022 eine Veränderungsdokumentation angefügt.
 
Den aktuellen Stand des Posts inspirieren drei nachhaltig beeindruckende, kürzlich rezipierte Veröffentlichungen, deren Themen substanzielle Aspekte des Posts betreffen. Anmerkungen zu diesen Veröffentlichungen fügen sich nicht nahtlos in die Struktur dieses Posts und bilden darum ein dem Post vorausgehendes kurzes einleitendes Kapitel. 
 

Dienstag, 1. Oktober 2019

Mythen, Mythologien, Religionen

Heilige Drei Könige © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0
Nicht nur in der Antike, sondern generell ermöglichen mythische Narrative das Navigieren in komplexen, sinnlich nur unvollständig erfahrbaren Lebenswelten. An Schnittstellen zwischen Götterwelt und Menschenwelt andockende Mythen machen rätselhafte Pänomene erklärbar, regeln das Miteinander sozialer Gemeinschaften, legitimieren Machtansprüche, demarkieren Binnen- und Außenstrukturen, markieren Freunde und Feinde, Gutes und Böses, Richtiges und Falsches. Mythen stiften Sinn und spenden Entscheidungs- bzw. Handlungssicherheit.