Montag, 8. Januar 2024

Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann, Christkind, Geschenke - Anmerkungen zu Brauchtum, Symbolen, Tausch (Upate 13.01.2024)

Weihnachtsbaum im Rockefeller Center New York Christkind auf dem Weg zur Geschenkverteilung Coca-Cola-Weihanchtsmann
 
Ein Post vom 24.12.2011 befasst sich soziologisch mit der Symbolik des Weihnachtsfestes und des Weihnachtsmanns: Warum brauchen wir den Weihnachtsmann? Der aktuelle Post erweitert Betrachtungen der Verbreitung weihnachtlichen Brauchtums und befindet:
  • Die Art und Weise, wie das Weihnachtsfest im deutschsprachigen Raum in der Familie mit Weihnachtsbaum, Weihnachtsliedern, Krippe, Geschenken, Gottesdienstbesuchen, Familienfesten etc. begangen wird, basiert auf Elementen alter tradioneller Kultur. 
  • Vermeintlich zeitlose Symbole weihnachtlichen Brauchtums haben sich erst in der Romantik ausgebreitet und erfuhren im 19. Jahrhundert ihre kulturelle Ausformung in Bürgerfamilien des Biedermeiers (Wikipedia: Weihnachtsbrauchtum in Deutschland). 

Anmerkungen zur Geschichte und Verbreitung des Weihnachtsbaums
 
Der Weihnachtsbaum (auch Christbaum oder Tannenbaum) ging erst zu Beginn der Neuzeit in christliches Brauchtum ein. Grünschmuck immergrüner Pflanzen und Bäume nutzten bereits prähistorische und antike Kulturen als Symbole ewigen Lebens und als Schutz gegen böse Geister. Ab dem Spätmittelalter stellten Kirchen in Mysterienspielen biblische Szenen nach, um das Volk zu unterrichten. In der Paradiesgeschichte mit der Vertreibung von Adam und Eva symbolisierten Nadelbäume als immergrüne Bäume den Paradiesbaum und rote Äpfel die Frucht der Erkenntnis. In nachfolgenden Jahrhunderten erfolgte allmählich eine Umwidmung des Paradiesbaums zum Weihnachtsbaum.
 
Der Weg vom Paradiesbaum der Mysterienspiele zum geschmückten Weihnachtsbaum zeichnet sich im Nebel von Geschichte nur undeutlich ab, aber Verbindungen zur protestantischen Reformation sind signifikant. Reformatoren positionierten den Weihnachtsbaum als abstraktes protestantisches Symbol gegen als katholisch geltende bildliche Krippensymbolik. Im 18. Jahrhundert sind geschmückte Lichterbäume als Weihnachtbäume zunächst nur in evangelischen Häusern nachzuweisen. Die erste literarische Erwähnung erfährt ein geschmückter Weihnachtsbaum in Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers (1774). Schiller erwähnt den Weihnachtsbaum 1789 in Briefen. Der Verleger Wilhelm Hoffmann stellte 1815 in Weimar den weltweit ersten geschmückten Weihnachtsbaum öffentlich auf (Wikipedia: Weihnachtsbaum).
 
Mit der Ausbreitung privater Wohnkultur in gutbürgerlichen Häusern des Wiener Biedermeier ziehen ab Beginn des 19. Jahrhundert geschmückte Weihnachtsbäume in katholische Häuser ein und verbreiten sich bis Ende des Jahrhunderts in Regionen des katholischen Deutschlands. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der heimlich geschmückte und am 24.12. erstmals angezündete Weihnachtsbaum mit unter ihm liegenden Geschenken zum Kern deutschen Weihnachtsbrauchtums. Auf dem Petersplatz des Vatikans wird seit 1982 ein Weihnachtbaum aus wechselnden Herkunftsländern aufgestellt.
 
Canyon Village
Weihnachten 24.12.2007 im Canyon Village
am Fish River Canyon, Namibia
Deutsche Auswanderer bzw. im Ausland lebende Deutsche exportieren deutsches Weihnachtsbrauchtum international, u.a. in deutsche Kolonien. Auf Reisen nach Namibia (ehemaliges Deutsch-Südwestafrika) haben wir mitten im afrikanischen Hochsommer in Windhoek, Swakopmund, Lüderitz und in Touristen-Lodges Weihnachtsbrauchtum angetroffen, allerdings ohne klassische Weihnachtsbäume. Da in Namibia keine Tannen wachsen, werden mitunter Palmzweige, Weißdornbüsche, Bäumstämme weihnachtlich geschmückt.
1912 wurde in New York erstmals ein Weihnachtsbaum öffentlich aufgestellt. Mit dem alljährlich am Rockefeller Center in Manhattan aufgestellten Weihnachtbaum (siehe Foto oben Mitte) setzt in New York der Weihnachts-Tourismus ein (RND, 30.11.2023: Rockefeller-Weihnachtsbaum leuchtet im Schein von 50.000 Lichtern).
 

Weihnachtsmann oder Christkind?

Im Mittelalter war eine weihnachtliche Kinderbeschenkung nicht üblich. Kindergeschenke brachte der heilige Nikolaus von Myra am 6. Dezember oder sie wurden am 28. Dezember übergeben, Tag des Kindermords von Bethlehem. Die Figur des Weihnachtsmanns als Symbolfigur weihnachtlichen Schenkens ist im 19. Jahrhundert mit Konnotierungen des heiligen Nikolaus von Myra und anderen Legendenfiguren europäischer Winterbräuche entstanden (Wikipedia: Weihnachtsmann).
 
Da Protestanten die katholische Heiligenverehrung ablehnen, hat wahrscheinlich Martin Luther die Schenkfigur des Nikolaus durch das vom Jesuskind abgeleitete Christkind ersetzt und die Geschenkübergabe auf den 25.12. verlegt (Wikipedia: Christkind, katholisch.de: Die Geschichte vom Christkind). Als religionspolitische Erfindung verbreitete sich das Christkind zunächst in protestantischen Regionen und mutierte allmählich vom Jesuskind zu einer Engelsfigur. Ab dem 19. Jahrhundert vermischten sich mit regionalen Schwerpunkten Figuren des Christkinds und des Weihnachtsmann als weihnachtliche Geschenkebringer. Europäische Auswanderer brachten die Figuren nach Nordamerika. Ab 1931 machte Coca Cola mit seiner Werbung den Weihnachtsmann als Santa Claus weltweit populär. 

Eine umfassende Geschichte des Weihnachtsmanns bietet der deutsche Ethnologe Thomas Hauschild mit seiner Veröffentlichung Weihnachtsmann. Die wahre Geschichte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012 (Rezension des Buchs von Jürgen Kaube in der FAZ, 06.12.2012: Die Wahrheit des Weihnachtsmanns)
 
 
Geschenke und Gabentausch

Verteilung und Austausch von Geschenken zählen zum Kern weihnachtlichen Brauchtums. Unter Erwachsenen ist ein Austausch von Geschenken üblich. Kinder im Vorschulalter werden nur beschenkt. Von heranwachsenden Kindern werden symbolisch Gleichwertigkeit herstellende Gegengeschenke erwartet. 
 
Auf dem ersten Blick vermeintliche Freiwilligkeit von Geschenken und scheinbar eher einfache Regeln des Austauschs von Geschenken erweisen sich in der Praxis als hoch komplizierte wechselseitige Verpflichtungen mit Verkettungen mehrerer jeweils durch Geber und Empfänger verdoppelte Praktiken (Auswahl mit Bewertung, Beschaffung, Übergabe, Annahme, Bewertung des Empfängers, Gegengabe, Vergleich von Gabe und Gegengabe), die mit Situationen und Zeitrahmen sowie mit einer Reihe von Annahmen, Erwartungen und Bewertungen verknüpft und in normierten Mustern kultureller Praktiken eingebettet sind.  
 
Austausch von Geschenken als Gabentausch beruht auf sozialen Regeln von Gegenseitigkeit (Wikipedia: Reziprozität). Reziprozität bezeichnet universelleGleichwertigkeit gebietende elementare Regeln von Wechselseitigkeit des Gebens, Nehmens und Erwiderns ohne genaue Verrechnung von Leistung und Gegenleistung. Reziprozität verlangt Fairness und verhindert Ausnutzung. Gabentausch stiftet Vertrauen und bildet das Fundament friedlicher Interaktionen und dauerhafter sozialer Beziehungen.
 
In westlich geprägten Kulturräumen beschränkt sich Gabentausch auf die Privatsphäre. Regeln des Gabentauschs sind hinsichtlich Art und Symbolik von Gaben, Angemessenheit von Größenordnungen, zu beachtende Zeiträume etc. keine Selbstverständlichkeiten. Gabentausch erfordert Empathie und Wissen über kollektiv geltende Regeln. Regeln werden in der Sozialisation vermittelt und unterscheiden sich je nach kultureller Region sowie gemäß sozialer Rolle, Position, Status von Personen und ihrem individuellen Wohlstand. Weil Schenken so kompliziert ist, sind phantasie- und empathielose Geldgeschenke verbreitet, deren gesichtlose Neutralität jedoch nicht problemfrei ist.

Kulturwissenschaftler verstehen den Austausch von Geschenken als eine soziale Ur-Institution, deren implizites Regelwerk der Erzeugung von Vertrauen dient, das Kooperationen ermöglicht und zur Herstellung sozialer Verbindlichkeit verhilft. Da kulturelle Schemata des Regelwerks und Metriken der Bemessung von Wertigkeiten nicht formalisiert sind, gehen mit dem Prozess zahlreiche Risiken einher, die ursprüngliche Intentionen stören oder zerstören können. 
 
Vermeintliche Freiwilligkeit des Austausch von Geschenken maskiert lediglich Erwartungen von Eigennutz sowie verpflichtenden Charakter von Geschenken und Gefälligkeiten durch Tabus. Im Ergebnis enthält der Austausch von Geschenken Risiken von Enttäuschungen, Ärger, Streit. Allein schon aus diesem Grund ist das Brauchtum des Weihnachtsfestes nicht risikofrei. Hinzu kommen etliche weitere Risiken, wie sie bei jeder Familienfeier bestehen und unter Bedingungen von Freizeit zunehmen.
 
 
Anmerkungen zu Altruismus
 
Erklärungen von Tausch basieren auf ökonomischen Erklärungsmodellen, die Egoismus und rationale Kosten-Nutzen-Kalküle als handlungsleitende Motivation von Individuen unterstellen. Annahmen zu Altruismus scheinen ökonomischen Erklärungsmodellen zu widersprechen. Aus Konzepten von Altruismus ließe sich ableiten, Geschenke zwar prinzipiell, aber nicht ausschließlich egoistisch mit Tauschmotivation zu erklären, sondern altruistische Handlungsweisen als Perspektive einzubeziehen. Erklärungsversuche einer solchen Perspektive treffen auf die Problematik, dass sich bisher keine allgemeingültigen Definitionen und Erklärungen von Altruismus als nicht-egoistische Handlungsweisen zugunsten eines anderen Individuums wissenschaftlich durchsetzen konnten. 
 
Je nach Perspektive und wissenschaftlichem Modell ist mal mehr mal weniger Altruismus erklärbar oder vermeintlicher Altruismus löst sich als indirekte Form von Egoismus oder von Reziprozität auf. Diskussionen ranken sich um Fragen wie:
  • Verlangt Altruismus Opferbereitschaft?
  • Dürfen altruistisch Handelnde Befriedigung verspüren?
  • Muss altruistisches Handeln rational erklärt werden?
  • Kann altruistisches Handeln nicht-motivational erklärt werden?
  • Ist altruistisches Handeln mit evolutionsbiologischen Erklärungen vereinbar?
Eine detaillierte Betrachtung dieser nicht abschließend klärbaren Fragen ist für diesen Post nicht zielführend. Aufgeführte Quellen führen tiefer in die Thematik:
 
 
Schenkökonomie vs. Tauschhandel auf Märkten
 
Komplexe Sozialsysteme tauschen Waren und Dienstleistungen auf Märkten aus. Eine andere Art von Ökonomie können wir uns selbst mit Phantasie kaum vorstellen. Sich uns als Selbstverständlichkeit darstellende Ökonomie des Warentauschs mittels reguliertem Tauschhandel von Leistungen auf Märkten entstand jedoch erst mit zunehmender sozialer Differenzierung und Arbeitsteiligkeit. Kulturwissenschaftlich gilt als sicher, dass sich diese Art der Ökonomie erst in jüngerer Zeit über die Zwischenstufe des direkten Tauschhandels aus einer anderen Art von Ökonomie hervorging, die ohne juristische Rahmenwerke als Schenkökonomie betrieben wird (Wikipedia: Schenkökonomie). 
 
Bedarf an ökonomischen Transfers von Leistung und Gegenleistung bestand auch in archaischen Kulturen. Da sich Tauschhandel und Geld als generalisierte Tauschmedien erst in späteren Phasen kultureller Evolution entwickelten und anonyme Märkte ermöglichten, praktizierten archaische Kulturen Transfers von Leistungen mittels Schenkökonomie. Diese kann sich nicht auf rechtsverbindlich definierte, juristisch durchsetzbare Normen berufen, sondern realisiert ökonomische Transfers mittels weicherer universeller sozialer Regeln von Gabentausch und Reziprozität.
 
In Schenkökonomien entstehen zwangsläufig Schuldverhältnisse, weil die zeitliche Erfüllung von Gegenleistungen Empfängern überlassen bleibt. Zeitlicher Verzug von Gegenleistungen erfordert Vertrauen. Einleitende Gaben kommunizieren implizit wechselseitig Zeichen von Respekt. Sie dokumentieren die Anerkennung des Empfängers als vertrauenswürdig. Annahmen von Gaben durch Empfänger dokumentieren die Anerkennung von Pflichten zur Gegenleistung. 
 
Gabentausch unterstellt ein beidseitiges Interesse an fairem Gleichgewicht von Leistung und Gegenleistung in einem angemessenem zeitlichen Rahmen. Leistungen, Gegenleistung und Angemessenheit von Zeitrahmen sind nicht exakt definiert und nicht exakt messbar. Daher erfordert Gabentausch kollektiv einvernehmliche Regelverständnisse von Gewohnheitsrechtsordnungen. Schädliches Verhalten und Regelverletzungen von Gewohnheitsrechtsordnungen verstoßen gegen das Reziprozitätsprinzip und erfordern Wiederherstellung von Gleichgewichtigkeit durch Bestrafung gemäß Talionsprinzip.

Wenn sich in der Übergangsphase der Entwicklung vom Gabentausch zum Warentausch tauschwillige Partner oder Gruppen trafen, leitete ein Gabentausch den Warentausch ein. Der einleitende Gabentausch vermittelt, dass friedliche Absichten bestehen sowie wechselseitig Vertrauensvorschüsse und Regeln der Fairness gelten. Daran schlossen die eigentlichen Geschäfte des Austausch von Leistungen an. 
 
 
Überschneidungen und Vermischungen von Tauschsystemen
 
In der Geschäftswelt und in der Privatwelt werden nebeneinander zwei unterschiedliche Tauschsysteme mit jeweils spezifischen Regelsystemen praktiziert, Markttausch und Gabentausch. Trotz struktureller Ähnlichkeiten bestehen zwischen den beiden Regelsystemen Divergenzen, aufgrund der sich Regelwerke der beiden Tauschsysteme gegenseitig ausschließen und im Fall von Interferenzen Störungen entstehen.
  • Märkte der Geschäftswelt westlicher Prägung generieren Transfers ausgetauschter Leistungen, deren Wertigkeiten unter Bedingungen von Angebot, Nachfrage, Wettbewerb schwanken. Rahmenbedingungen von Marktpraktiken regulieren rechtsverbindlich kodifizierte, juristisch durchsetzbare Normen.
  • Gabentausch der Privatsphäre beruht auf Fairness erfordernde und Vertrauen voraussetzende Normen von Reziprozität sowie auf Gleichwertigkeit von Geben, Nehmen und Erwidern ohne genaue Verrechnung von Leistung und Gegenleistung. Muster der Verrechnung von Leistung und Gegenleistung sind nicht universell gültig, sondern sie beruhen auf gewohnheitsrechtlichen kollektiven Mustern, deren Metriken der Bemessung von Leistungen individuell gemäß sozialer Rolle, Position, Status von Personen und ihrem individuellen Wohlstand sowie über Raum und Zeit variieren.
Allerdings ist es auch in der Gegenwart unter Geschäftspartnern durchaus üblich, kleine Geschenke und Freundlichkeiten (Smalltalk) auszutauschen und sich gegenseitig zum Essen einzuladen. Diese symbolischen Gesten sind als Vertrauen stiftende Relikte des archaischen Gabentauschs zu verstehen. Wenn in der Gegenwart Größenordnungen von Gaben zu großen Gegengaben verpflichten, handelt es sich um Verstöße gegen Rechtsordnungen im Sinne von Bestechung und Korruption (im Rheinland verharmlosend als ‚Klüngel‘ bezeichnet). 

Wenn Konsumenten der Privatwelt Leistungen der Geschäftswelt beziehen, gelten für Transfers dieser Leistungen Regeln des Markttauschs. Bei persönlich erbrachten Dienstleistungen ist es dennoch üblich, über Minimalanforderungen hinausreichenden Service außerhalb des Rechtsgeschäfts mit kleinen Geschenken, Trinkgeldern und/oder Freundlichkeiten zu belohnen. Solche zusätzlichen Belohnungen beruhen auf sozialen Regeln des Gabentauschs, gegen deren Anwendung keine Bedenken bestehen und deren Anwendung bei einigen Arten von Dienstleistungen sogar erwartet wird (Frisör, Taxi, Gastronomie etc.). 

Wenn Konsumenten jedoch versuchen, gültige Regeln außer Kraft zu setzen, um nicht reguläre individuelle Leistungserwartungen mit Geschenken oder Geld zu erkaufen, handelt es sich um Bestechung. Bestechung liegt ebenfalls vor, wenn Amtsträger Klienten gegen verdeckte Zuwendungen Vorteile gewähren. Zwischen Amtsträgern und Klienten ist Bestechung ein strafrechtlicher Tatbestand der Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung, der mit Gefängnis- oder Geldstrafen geahndet wird, wenn er bekannt wird.
 
In der Privatsphäre erfolgt der Austausch von Leistungen gewöhnlich gemäß Regeln des Gabentauschs. Regeln des BGB unterliegende Privatgeschäfte sind zwischen Personen der Privatsphäre rechtlich nicht untersagt, aber zwischen sich nahe stehenden Freunden und Verwandten werden sie jedoch möglichst vermieden, weil aus Streit über Rechte und Pflichten von Privatgeschäften u. U. weitreichende Zerwürfnisse resultieren und Ansprüche juristisch nur schwer durchzusetzen sind. Streit über materielle Werte ist selbst unter engen Verwandten keine Ausnahme. Erbschaftsstreitigkeiten belegen als klassisches Beispiel mit zunehmender Größe von Werten zugleich zunehmende Streitrisiken zwischen Verwandten.

Im imperialen Kolonialismus und im globalen Handel zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern treffen inkompatible Regeln des Tauschhandels aufeinander, die Regeln gewöhnlich zugunsten von Imperialmächten bzw. Industrieländern und zuungunsten unterlegener Kulturen bzw. Entwicklungsländern zum Zweck von Ausbeutung missachten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen