
Seit mehr als 10 Jahren reisen wir regelmäßig zur Insel
Rügen und treffen auf unseren Wanderungen immer wieder auf
Großsteingräber. Monumente prähistorischer Kultstätten faszinieren uns. Im visuell-emotional dominierten 'postfaktischen Zeitalter' finden sie auf der Touristeninsel nur minimales Besucherinteresse. Der Sachverhalt wundert uns wenig und freut uns viel.(1) Entgegen der auf
Rügen verbreiteten Praxis verdanken wir ihm, dass der Zugang zu den Kultstätten kostenlos ist und wir sie unbehindert betrachten können.
Kulturelle Artefakte dieser Art entstehen nicht zufällig, sondern in Kontexten. Ein Verständnis solcher Bauwerke und ihrer Kontexte erschließt sich nicht durch Anschauung, sondern erst dank zusätzlicher Informationen. Verfügbare Daten und deren Qualität verhindern jedoch eine vollständige Erklärung von Bedingungen und Motivationen, unter denen
Großsteingräber entstanden und öffnen weite Räume für Deutungen.(2)