Samstag, 26. Oktober 2024

Organisches Leben, Sinneswahrnehmung, Intelligenz, Kognition

DNA Methylierung Red Capped Domes, Stromatolithen Hamelin Pool Aufbau tierische Zelle
 Red-capped domes, Stromatolithen,
Hamelin Pool, Shark Bay, Westaustralien
 
Diesen Post regte der Artikel Die Sinne der Pflanzen der Zeitschrift National Geographic an. Der Artikel bezieht sich u.a. auf den Biologen Stefano Mancuso. Intelligenz wird gewöhnlich nur höheren biologischen Arten mit Gehirnen zugestanden. Mancuso überträgt Phänomene von Intelligenz auf Pflanzen (Die Intelligenz der Pflanzen). Ein kleiner Kreis von Wissenschaftlern und dieser Post fassen Intelligenz als Eigenschaft organischen Lebens auf (Wikipedia: Pflanzenintelligenz). Evolutionäre Prozesse verlaufen weder geplant noch linear, sondern als Anpassungen an sich ändernde Umweltbedingungen. Potenziale von Intelligenz befähigen Organismen, auf spontane Veränderungen von Umweltbedingungen mit spontanen Verhaltensanpassungen zu reagieren und trotz nicht erwartbarer Umweltbedingungen zu überleben. Vermutlich ist diese Fähigkeit ein phylogenetisch früh entstandenes Element des Baukastens organischen Lebens oder sogar ein evolutionäres Grundprinzip.
 

Dienstag, 9. Juli 2024

Stationen heimatkundlicher Exkursion am 28.06.2024 im Duisburger Norden (Update 08.08.2024)

Für Werner zum 75. Geburtstag
 und für alle, die sich aufrichtig, redlich, empathisch mit Respekt und Toleranz gegenüber Vielfalt um Fairness und Erkenntnis bemühen.

Spaziergang auf dem Rheindeich von Orsoy Aussichtspunkt Alsumer Berg, Rhein, Kokerei Thyssen, STEAG Kraftwerk Walsum Marxloh-Führung auf der Kaiser-Friedrich-Straße
 
Mit dem Altwerden ist es wie mit Auf-einen-Berg-Steigen:
Je höher man steigt, desto mehr schwinden die Kräfte, aber umso weiter sieht man.
(Ingmar Bergmann)
 
Eine Gruppe von im Ruhrgebiet (Ruhrpott, Kohlenpott, Pott) der 1950er/1960er Jahre sozialisierten und in den 1970er Jahren nach Köln migrierten Freunden unternimmt anlässlich des 75. Geburtstages eines Mitglieds der Gruppe eine heimatkundliche Exkursion in der Region ihrer Kindheit und Jugend. Auf Stationen der Exkursion sich darstellende Zusammenhänge zwischen vordergründigen Eindrücken und hintergründigen dynamischen Prozessen sind komplex und gedanklich mit oberflächlichen Erklärungen nicht hinreichend zu erfassen. Robuste Erkenntnisse über Deutungen von Zusammenhängen zwischen Erfahrungen individueller Lebenswelten, empirischen Beobachtungen und strukturellen Kontexten erschließen sich erst mit verknüpften Erklärungen wissenschaftlicher Art.
 
Soziale und wirtschaftliche Dynamiken des Ruhrgebiets motivieren zu weiteren Posts:

Donnerstag, 4. Juli 2024

Industrie- und Migrationsdynamik des Ruhrgebiets

 
Links: Duisburg um 1844 - Mitte: Einzimmerwohnung Anfang 20. Jh. - Rechts: Industriekulisse  

Mit dem Altwerden ist es wie mit Auf-einen-Berg-Steigen: Je höher man steigt, desto mehr schwinden die Kräfte, aber umso weiter sieht man“. (Ingmar Bergman)
 
Eine Gruppe von im Ruhrgebiet (auch als Ruhrpott oder Pott bezeichnet) der 1950er/1960er Jahre sozialisierten und in den 1970er Jahren nach Köln migrierten Freunden hat anlässlich des 75. Geburtstages eines Mitglieds in der Region ihrer Kindheit und Jugendzeit eine heimatkundliche Exkursion unternommen. Dieser Post setzt sich mit komplexen, für das Ruhrgebiet typischen sozioökonomischen Zusammenhängen auseinander. Soziale und wirtschaftlichen Dynamiken des Ruhrgebiets motivieren zu weiteren Posts:

Samstag, 29. Juni 2024

Im Ruhrgebiet gesprochenes Ruhrdeutsch (Update 15.07.2024)

„Jede Sprache bietet einen spezifischen Blick auf die Welt“. (Peter Rosenberg, Soziolinguist)
 

Links:    Wikipedia: Rheinischer Fächer, Version 26.11.2021, MicBy67, ohne Änderung - 1: Nordniederfränkisch, 2: Südniederfränkisch,
             3: Ripuarisch, 4: nördliches Moselfränkisch, 5: südliches Moselfränkisch, 6: Rheinfränkisch
Mitte:    Der Rheinische Fächer | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Rechts: Wikipedia: Sprachräume des Einheitsplurals, Version 16.01.2021, Grwen, CC BY 4.0

Mittwoch, 5. Juni 2024

Mentale Gesundheit, psychische Störungen, kulturelle Einflüsse, digitale Medien (Update: 06.06.2024)

Gehirne sind hoch komplexe Systeme und für Störungen anfällig.(1) Wenn über Zeiträume von mehreren Wochen und länger mentale Zustände auftreten, die Teilnahme am sozialen Leben behindern und sozial auffällig sind sowie die eigene Lebensführung beeinträchtigen und individuellen Leidensdruck erzeugen, gelten mentale Zustände als psychische Störungen.(2) Seit der Jahrtausendwende nehmen psychische Störungen deutlich zu. In den letzten 10 Jahren haben sich diagnostizierte Fallzahlen in Deutschland teilweise verdoppelt.(3) Kurze Beobachtungszeiträume über 3 Monate bestätigen 2023 diesen Trend.(4)
Fraglos sind kulturelle Einflüsse an psychischen Störungen beteiligt. Zeitliche Koinzidenzen zur Ausbreitung digitaler Medien lenken Verdacht auf kausale Ursachen. Wissenschaftliche Studien zeigen eher schwache Zusammenhänge und auch widersprüchliche Ergebnisse. Ursachen der Zunahme psychischer Störungen scheinen komplex und nicht monokausal erklärbar zu sein. Fragen nach Ursachen geht dieser Post nach.

Freitag, 9. Februar 2024

Teil 1: Einleitung der Postserie über den Neuaufbau in Westdeutschland und Erinnerungskultur an NS-Zeit nach 1945 (Stand: 29.04.2024)

NS-Parade Duisburg - Innenstadt Duisburg 1945 nach Bombenabwürfen (links oben Rathausturm) - Zwangsarbeiter auf Dortmunder Zeche
 
Dieser Post befasst sich in mehreren Teilen mit exemplarischen Aspekten von Erinnerungskultur an NS-Zeit im Kontext des Zweiten Weltkriegs und des politischen Neuaufbaus Westdeutschlands nach 1945.
  • Hier vorliegender Teil 1 erklärt als Einleitung die Motivation der Entstehung dieses Textes, beschreibt Struktur und Perspektiven der Betrachtung und stellt Zusammenhänge her.
  • Teil 2 schaut im Kontext des Zweiten Weltkriegs auf Aspekte von Erinnerungskultur an NS-Zeit an Beispielen von Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit, Verbrechen der Wehrmacht.
  • Teil 3, Bewertungen und Perspektiven von Neuaufbau und Bewältigung der NS-Zeit in Westdeutschland nach 1945, betrachtet das Leben im Nachkriegsdeutschland  unter Aspekten des Neuaufbaus, der Aufarbeitung von NS- und Kriegsverbrechen, der praktizierten Erinnerungskultur.
  • Die Sensibilität der Thematik verlangt Belege beschriebener empirischer Sachverhalte. Ziffern in Klammern verweisen auf Anmerkungen. Um den Lesefluss nicht zu stören, sind Anmerkungen und Quellenangaben jeweils am Ende eines Kapitels aufgeführt.

Donnerstag, 8. Februar 2024

Teil 2: Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit, Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg (Stand: 29.04.2024)

Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion
im Lager Meinerzhagen 1945
Teil 2 fokussiert im Kontext des Zweiten Weltkriegs bis zu dessen Ende im Jahr 1945 auf den Lebensraum der eigenen Familie im Industrierevier des Duisburger Nordens und dokumentiert Ergebnisse von Recherchen, die sich mit Zwangsarbeit als ein verdrängtes Kapitel deutscher Geschichte sowie als Tabuthema eigener Familiengeschichte befassen. Auf Sachverhalte von Zwangsarbeit in der Kriegswirtschaft des Zweiten Weltkriegs traf der Autor des Textes im Rahmen eigener Familien- und Heimatforschung am westlichen Ende des Kohlerevier des Ruhrgebiets im Duisburger Norden. Ein weiterer Fokus dieses Kapitels liegt auf Kriegsverbrechen der Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkriegs.
 

Mittwoch, 7. Februar 2024

Teil 3: Bewertungen und Perspektiven von Neuaufbau und Bewältigung der NS-Zeit in Westdeutschland nach 1945 (05.08.2024)

Szene der Reichspogromnacht 1938   -   Bombenabwürfe alliierter Bomber auf Deutschland   -   Trümmerlandschaft Innenstadt Dresden
  
Teil 3 betrachtet ab 1945 wiedererwachendes Leben in Westdeutschland und fokussiert auf
  • die Aufarbeitung von NS- und Kriegsverbrechen,
  • den Neubeginn mit neuer politischer Kultur,
  • Prozesse in Deutschland praktizierter Erinnerungskultur.

Montag, 8. Januar 2024

Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann, Christkind, Geschenke - Anmerkungen zu Brauchtum, Symbolen, Tausch (Upate 13.01.2024)

Weihnachtsbaum im Rockefeller Center New York Christkind auf dem Weg zur Geschenkverteilung Coca-Cola-Weihanchtsmann
 
Ein Post vom 24.12.2011 befasst sich soziologisch mit der Symbolik des Weihnachtsfestes und des Weihnachtsmanns: Warum brauchen wir den Weihnachtsmann? Der aktuelle Post erweitert Betrachtungen der Verbreitung weihnachtlichen Brauchtums und befindet:
  • Die Art und Weise, wie das Weihnachtsfest im deutschsprachigen Raum in der Familie mit Weihnachtsbaum, Weihnachtsliedern, Krippe, Geschenken, Gottesdienstbesuchen, Familienfesten etc. begangen wird, basiert auf Elementen alter tradioneller Kultur. 
  • Vermeintlich zeitlose Symbole weihnachtlichen Brauchtums haben sich erst in der Romantik ausgebreitet und erfuhren im 19. Jahrhundert ihre kulturelle Ausformung in Bürgerfamilien des Biedermeiers (Wikipedia: Weihnachtsbrauchtum in Deutschland). 

Sonntag, 7. Januar 2024

Rau(h)nächte: Warum man zwischen Weihnachten und Silvester keine Wäsche waschen darf

Åsgårdsreien (Die Wlde Jagd),
Peter Nicolai Arbo
The Wild Hunt of Odin,
Peter Nicolai Arbo
Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen.
Spinne am Mittag bringt Glück am dritten Tag.
Spinne am Nachmittag bringt Glück am andern Tag.
Spinne am Abend erquickend und labend.

Die eigentlich auf handwerkliches Spinnen bezogenen Aussagen (Wikipedia: Spinne am Morgen) deutete die Familie in Richtung Insekten um. Unabhängig von Handwerk oder Insekten sehen abergläubische Menschen Spinnen je nach Tageszeit als Glücks- oder Unglücksbringer. Zusammenhänge zwischen Spinnen und Glück oder Unglück kann oder muss niemand erklären, weil sich Esoterik und Aberglaube rationalen Erklärungen entziehen. Esoterik und Aberglaube sind in der eigenen Familie vor allem der weiblichen Mutterlinie nicht fremd, aber sie sind keine Erfindungen der eigenen Familie, sondern Adaptionen traditionellen magischen Denkens des Volksglaubens, das über die Feiertage des Jahreswechsels besondere Blüten treibt.